Gelenkknorpel und Belastung

Aufbau echtes Gelenk
  • Der Gelenkknorpel ist ein hyaliner Knorpel (glasig, transprent), der fest mit dem darunter liegenden Knochen verbunden ist.
  • Er besteht aus Knorpelzellen und der zwischen den Knorpelzellen gelegenen extrazellulären Matrix (EZM).
  • Die Knorpelschicht kann bis zu 5 mm dick werden (Kniegelenk).
  • Sie ist, wie ein Wasserkissen, unter Druck verformbar und fängt mit Unterstützung der Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) Stöße ab, die auf das Gelenk einwirken.
  • Diese Pufferfunktion schützt das Gelenk, sorgt für ein beschwerdefreies Bewegen–auch unter Belastung– sowie für eine reibungsarme Übertragung von Kräften zweier Gelenkpartner.
  • Der Gelenkknorpel kann sich nicht teilen und neu bilden und enthält weder Nervenzellen noch ernährende Blutgefäße.
  • Nur durch Diffusion (gegenseitige Durchdringung, Durchmischung) kann der Knorpel mit der zähflüssigen Gelenkflüssigkeit (Synovia) versorgt werden.
  • Über die Gelenkinnenhaut gelangen Nährstoffe in die Gelenkflüssigkeit und von dort dann in den Gelenkknorpel.
  • Diese Diffusion ist nur durch Gelenkbewegung (Druck- und Zugkräfte) möglich. Wie ein Schwamm saugt der Gelenkknorpel bei Entlastung die Nährstoffe ein und schwemmt bei Belastung Abbauprodukte aus.
  • Daher ist eine moderate Belastung der Gelenke für die Knorpelgesundheit wichtig.
  • Dies gilt auch bei Gelenkerkrankungen, z. B. bei einer starken Abnutzung des Gelenkknorpels (chronischer Verschleiß des Gelenks -> Arthrose).
  • Arthrose entsteht oft durch dauerhafte Fehlbelastung, starkes Übergewicht, Gelenksverletzungen,  altersbedingte Degeneration oder andere Grunderkrankungen (z. B. Rheuma, Gicht, Diabetes mellitus).
  • Stoffwechselfaktoren, insbesondere chronische Entzündungen, begünstigen die Entstehung von Gelenkarthrosen.
  • Training und Bewegung widerum wirken entzündungshemmend im Gelenk (lokal) und im ganzen Körper (systematisch).
  • Egal, ob man  an Arthrose leidet oder keine Gelenkbeschwerden hat, sollte man Bewegung, Gewichtsreduzierung und die richtige Ernährung (ballast- und nährstoffreich)  immer präventiv oder therapeutisch nutzen.
  • Bewegung und Training stärken auch die gelenknahe Muskulatur, die für Stabilität und Entlastung im Gelenk sorgt. 
  • Bei starker Arthrose nutzt man eher gelenkschonende Bewegungsabläufe, wie z. B. Fahrradfahren, Schwimmen, Walken, Crosstrainer oder Yoga.
  • Use it or lose it!
    Wer also etwas Gutes für seinen Gelenkknorpel tun möchte, der sollte sich bewegen, moderat und nicht zu wenig. Bei Arthrose lieber gelenkschonend.